Fridays for Future Austria: Wie Österreichs Banken die Klimakrise anheizen

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Sechs Monate lang hat sich Fridays For Future mit der österreichischen Finanzwelt und ihrer Verstrickung in die Kohleindustrie beschäftigt. Wir haben herausgefunden, dass seit dem Pariser Klimaabkommen die Erste Bank mit einer Milliarde Euro und die Raiffeisen Bank International mit 900 Millionen Euro drei der dreckigsten europäischen Kohleunternehmen finanzieren.

Die finanzierten Konzerne haben keinen Paris-kompatiblen Kohleausstiegsplan und möchten noch für Jahrzehnter Kohle nutzen. Gleichzeitig sind die Konzerne jährlich für zweistellige Zahlen im Millionenbereich an CO2-Emissionen verantwortlich.

Hier müssen die Banken stärker eintreten. Sie können die Transformation hin zu einer klimaneutralen Gesellschaft massiv beschleunigen. Dafür reicht es aber nicht, dass sie bloß nett mit Kohleunternehmen reden, ob diese nicht etwas nachhaltiger werden möchten. Die Rekordtemperaturen und die immer noch steigenden CO2-Emissionen machen deutlich, dass Banken definieren müssen, was mit dem 1.5°C-Ziel vereinbar ist und was nicht mehr finanziert werden darf.

Hierfür dürfen sich die Banken aber keine sechs Monate herausnehmen, da unser globales Emissionsbudget für das 1.5°C-Ziel in sieben Jahren ausläuft. Es geht sich zeitlich nicht aus, wenn wir nicht schnell und entschlossen handeln.

Doch wie ist es möglich, dass Banken weiterhin Kohleindustrien finanzieren? Der Grund dafür ist, dass die Finanzierungsrichtlinien für Kohle viele Schlupflöcher bieten. Wir haben den Banken eine Beispiel-Richtlinie geschrieben, mit der sie beinahe 90% der globalen Kohlekapazität ausschließen können. Diese könnten sie problemlos übernehmen. Sie ist auf der untenstehenden Webseite zu finden.

Was kannst du nun tun? Die wichtigste Sache ist, dass du darüber sprichst. Rede mit deinen Freundinnen darüber, aber auch mit deiner Bankberaterin oder deinem Bankberater. Die tragen das intern weiter und der Bank fällt auf, dass sie die Bedürfnisse der Kundinnen nicht erfüllt und es Unzufriedenheit gibt.

Zusätzlich kannst du auch von deinem jetzigen Konto zu einem Umweltkonto wechseln. Hier garantiert das Umweltzeichen „UZ49“, dass Kohle/Öl/Gas ausgeschlossen werden. Neben Girokonten werden auch Fonds damit ausgezeichnet. Aktuell werden in Österreich NUR zwei UZ49-zertifizierte Konten angeboten: von der Bank Austria und vom Umweltcenter Raiffeisenbank Gunskirchen.

Es darf nicht sein, dass es im Jahr 2020 noch keine rein nachhaltige Bank in Österreich gibt und das 1.5°C-Ziel nicht schon lange die Grundlage aller Finanzprodukte bildet.

Mehr Infos findest Du unter: www.fridaysforfuture.at/exitcoal

Eine sehenswerte Dokumentation über Schweizer Banken und ihre Geschäfte mit Kohle, Öl & Gas, im Schweizer Rundfunk – so ähnlich haben auch wir unsere Analysen betrieben:

www.srf.ch/play/tv/dok/video/schmutzige-geschaefte—der-schweizer-finanzplatz-und-die-klimakrise?urn=urn:srf:video:7398b619-6428-4e80-abb1-982fbc8ff62c

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