5 Jahre Pariser Klimaabkommen: Digitales Lichtermeer am Freitag, 11. Dezember um 17 Uhr

#FightFor1Point5 aus berennenden Kerzen
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Veranstaltung von Fridays for Future Vienna und Fridays For Future Austria

Platz Der Menschenrechte Wien

5 Jahre Pariser Abkommen: Am 12. Dezember 2015 hat sich die Politik dazu verpflichtet, die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu beschränken. Fünf Jahre danach schlittern wir auf einen Temperaturanstieg von 3 bis 5 Grad zu und damit auf unvorstellbare Lebensbedingungen. Die Politik handelt, als gäbe es kein Morgen.

Doch Fridays For Future fordert Zukunft ein! Mach am Freitag beim weltweiten Online-Protest mit: Digitales Lichtermeer #FightFor1Point5: Schnapp dir am 11. Dezember ein Streikschild und Kerzen und poste DEINE Botschaft mit dem Hashtag #FightFor1Point5 auf Social Media! Du kannst uns dein Foto auch an mitmachen@fridaysforfuture.at schicken. Alle Fotos werden gesammelt und gemeinsam veröffentlicht.

Zusätzlich wird am Platz der Menschenrechte von 17:00 bis 19:00 Uhr der Hashtag #FightFor1Point5 mit Kerzen aufgebaut. Werdet Teil der Aktion und bringt ab 15:00 Uhr Kerzen und Gläser (als Windschutz) beim Platz der Menschenrechte vorbei. Von 17:00 bis 19:00 Uhr gibt es dort Reden und Musik. Mund-Nasen-Klimaschutz und Abstand halten nicht vergessen! 

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Ökologe Franz Essl: Auch die Corona-Pandemie ist ein Symptom der allgemeinen Umweltkrise

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Rede beim Klimastreik in Wien am 25. September 2020

Ich bin Ökologe an der Universität Wien, und ein Sprecher des Österreichischen Biodiversitätsrats.

Ja, es gibt Lustigeres als bei strömenden Regen hier am Schwarzenbergplatz zu stehen. Mit Abstand. Aber, es gibt nichts wichtigeres, als hier zu sein! Und dieser Ort ist auch bestens geeignet für eine Kundgebung zur Umweltkrise. Denn hinter der Bühne befindet sich das Siegesdenkmal der Roten Armee, das daran erinnert, dass ein großer und lange Zeit übermächtig erscheinender Gegner – der Nationalsozialismus – letztlich besiegt wurde.

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Video: Wieviel ist ein Menschenleben wert?

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Rede von Ümmü Selime Türe zum Thema Flucht und Fluchtursachen beim Klimastreik 2020 in Wien

Wieviel ist ein Menschenleben wert?

Wieviel ist ein Menschenleben wert?
Menschen, denen seit Jahrhunderten das Land gestohlen wurde,
ihre Rohstoffe, ihre Bodenschätze, ihre Existenz,
Menschen, denen die Würde beraubt wurde
ihre Menschlichkeit, ihre Verletzlichkeit,
all das, für was?
Damit wir hier im globalen Norden
ein besseres unbeschwertes Leben führen?
für eine kurze Zeit,
damit uns bald die Realität einholt?
Eine Realität, vor der wir unseren Kopf in den Sand stecken?
Während unser Müll in Philippinen deponiert
unsere Kleidung in Bangladesch produziert,
unsere Smartphones in China hergestellt,
unser Kaffee in Brasilien,
unsere Kakaobohnen in Westafrika,
Baumwollen in Indien angebaut werden?
Damit wir hier ein besseres, unbeschwertes Leben führen?
für eine kurze Zeit,
damit uns bald die Realität einholt?
Eine Realität, vor der wir unseren Kopf in den Sand stecken?
Menschen, denen die Lebensgrundlage
vernichtet, zerstört, beraubt, enteignet
und mit den unmittelbaren Folgen des Kapitalismus und den Konsequenzen des
Kolonialismus allein gelassen wurden!
MENSCHEN, denen das saubere Wasser, das Recht auf Obdach und Zuflucht
entzogen wurden!
Und Menschen mit Dürren, Überschwemmungen, Stürme und Waldbrände
ihrem Schicksal überlassen haben!
Wieviel ist ein Menschenleben wert?
Wie viel ist MEIN Leben wert, wie viel ist DEIN Leben wert?
Und viel ist MEIN Leben in Wien wert?
Und wie viel der Menschen in Libyen?
Und in Somalia, in Afghanistan, in Syrien wert?
Und was, wenn Menschen sich gegen Unrecht entscheiden?
Vor Bomben und vor Bürgerkrieg fliehen,
vor Naturkatastrophen und Hungersnot,
verursacht durch die Gier der Konzernbosse,
beschuldigst du jene, die fliehen?
Menschen, die ein besseres Leben
aufbauen möchten, an einem Ort,
wo sie in Würde leben können?
Wie viel ist ein Menschenleben wert?
Wie viel ist mein Leben wert? Und deins?
Und wenn ich Glück habe, und ankomme,
dann beschuldigst du mich für meine Misere,
weil ich die falsche Herkunft, die falsche Hautfarbe, falschen Glauben habe!
Oder doch den falschen Namen und das falsche Aussehen?
Ich werde zum Problem gemacht,
weil ich eine Fremde bin oder doch zu einer Fremden gemacht werde,
obwohl diese Seelen Jahrhunderte den Mächtigen im Westen gedient haben?!
Was bin ich nun hier im globalen Norden?
Eine Bande oder ein Mob,
eine Sozialschmarotzerin, eine Parallelgesellschaft,
eine Flüchtlingswelle oder illegale Zuwanderer?
Oder bin ich eine Gastarbeiterin, die integrationsunwillig ist?
Siehe da, ein Menschenleben ist nicht immer gleich wert!
Dafür sorgst du, dafür sorgt die Politik,
dafür sorgen die Grenzkontrollen und Frontex,
die Polizisten, die EU und alle,
die Angst vor Menschen haben,
denen sie die Würde beraubt haben,
Menschen, die an unserer EU-Grenze, jetzt in Moria, einen sicheren Hafen zum Leben brauchen
.

Ümmü Selime Türe, MA
Assistant Director
Social Media Content Management
Dokumentations- und Beratungsstelle
Islamfeindlichkeit & antimuslimischer Rassismus

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Plus 4°C optimal für die Wirtschaft?

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Rede von Hanja (Doktorandin an der WU) beim Klimastreik 2020 in Wien

Im Jahr 2018, also vor noch nicht einmal zwei Jahren, ist der Wirtschaftsnobelpreis vergeben worden für – ich zitiere – „Die Integration des Klimawandels in langfristige makroökonomische Analysen“. Jetzt könnte man sich denken: „Wow, das ist eine Supernachricht, eine Superneuigkeit, der Klimawandel ist endlich im Herzen der Wirtschaftswissenschaften angekommen.“ Und tatsächlich, der Mann, der diesen Nobelpreis bekommen hat, hat auch dafür plädiert – beziehungsweise plädiert dafür – dass man den Klimawandel in den Wirtschaftswissenschaften mehr einbezieht und ernster nimmt.

Das Problem ist leider, dass dieser Mann, William Nordhaus, ein US-amerikanischer Ökonom, den Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Wirtschaft folgendermaßen modelliert: Er geht davon aus, dass die Weltwirtschaft weiter wachsen wird. Und er setzt in Verbindung die Kosten von CO2-Reduktion – also was die Wirtschaft jetzt ausgeben müsste, um CO2 reduzierende Maßnahmen zu ergreifen – die vergleicht er mit Kosten von Klimaschäden in der Zukunft. Da er aber davon ausgeht, dass die Weltwirtschaft weiter wächst und wir Zinsen und Renditen haben, berechnet er die Kosten in der Zukunft, die Kosten von Klimaschäden, viel geringer als die momentanen Kosten von der Einsparung von CO2. In seiner Präsentation bei der Verleihung des Nobelpreises hat er erklärt, die optimale Erderwärmung – also wo die Kosten für die Wirtschaft am geringsten sind – ist plus 4 Grad Celsius! (Buuh-Rufe von den Demonstrierenden.)

Genau, richtig! Wir alle hier sind der Meinung, 4 Grad Celsius ist viel zu viel. Was ist das Tragische daran, wenn der Wirtschaftsnobelpreis solche Meinungen legitimiert, ihnen politische Schlagkraft gibt?! Man hat das Gefühl, wenn man CO2 nur mit dem und dem Preis bemisst, dann tut man eh das Beste für die Wirtschaft. In den letzten Jahren ist die Weltwirtschaft im Schnitt um 3 Prozent gewachsen. Wenn sie weiter so wächst, ist im Jahr 2050 die Weltwirtschaft mehr als doppelt so groß, wie sie jetzt ist, und bei 2100 wäre sie mehr als 10 Mal so groß wie sie jetzt ist.

Das Ärgerliche an diesem Nobelpreis ist: Es gibt die Alternativen. Und es gibt auch in den Wirtschaftswissenschaften großartige Ansätze, Menschen, die wirklich auch jenseits dieses Wirtschaftswachstums denken, Alternativen aufzeigen. Ich weiß, Menschen schrecken oft zurück, wenn man sagt: „Wirtschaftswachstum ist was Schlechtes“, weil sie dann das Gefühl haben, wir können als Menschheit nicht mehr wachsen, aber das muss nicht gekoppelt sein. Wir können als Menschheit kulturell, wissenschaftlich, in so vielen Aspekten wachsen, ohne gleichzeitig Dinge kaufen zu müssen, die wir nicht brauchen. (Applaus.) Die Coronakrise hat uns sehr gut gezeigt, wie die Wirtschaft einbricht, wenn wir aufhören zu konsumieren.

Das Traurige daran ist, dass es Ansätze gibt, die gut wären. Deswegen ist es so wichtig, dass wir hier sind, dass wir eine laute Stimme sind, um den Alternativen Gehör zu verschaffen, um zu sagen; „Es gibt Alternativen – und nicht nur gibt es sie: Wir brauchen sie!“ (Applaus.)

Damit es in jedem Winkel ankommt, und auch bei WirtschaftswissenschafterInnen wie dem Herrn Nordhaus, die die PolitikerInnen beraten und ihnen das Gefühl vermitteln, wenn sie nur den und den Preis auf CO2 setzen, dann tun sie genug und dann tun sie das Beste für die Wirtschaft. Unter der Annahme, dass grenzenloses exponentielles Wachstum möglich ist, wogegen uns alles – die Biologie, die Natur ringsherum – beweist: Das ist nicht möglich. Damit auch bei solchen Menschen die Botschaft und die Nachricht ankommt: Nein, es geht anders, und es muss anders gehen, und wir schaffen das! (Großer Applaus).

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Fridays for Future Austria: Wie Österreichs Banken die Klimakrise anheizen

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Sechs Monate lang hat sich Fridays For Future mit der österreichischen Finanzwelt und ihrer Verstrickung in die Kohleindustrie beschäftigt. Wir haben herausgefunden, dass seit dem Pariser Klimaabkommen die Erste Bank mit einer Milliarde Euro und die Raiffeisen Bank International mit 900 Millionen Euro drei der dreckigsten europäischen Kohleunternehmen finanzieren.

Die finanzierten Konzerne haben keinen Paris-kompatiblen Kohleausstiegsplan und möchten noch für Jahrzehnter Kohle nutzen. Gleichzeitig sind die Konzerne jährlich für zweistellige Zahlen im Millionenbereich an CO2-Emissionen verantwortlich.

Hier müssen die Banken stärker eintreten. Sie können die Transformation hin zu einer klimaneutralen Gesellschaft massiv beschleunigen. Dafür reicht es aber nicht, dass sie bloß nett mit Kohleunternehmen reden, ob diese nicht etwas nachhaltiger werden möchten. Die Rekordtemperaturen und die immer noch steigenden CO2-Emissionen machen deutlich, dass Banken definieren müssen, was mit dem 1.5°C-Ziel vereinbar ist und was nicht mehr finanziert werden darf.

Hierfür dürfen sich die Banken aber keine sechs Monate herausnehmen, da unser globales Emissionsbudget für das 1.5°C-Ziel in sieben Jahren ausläuft. Es geht sich zeitlich nicht aus, wenn wir nicht schnell und entschlossen handeln.

Doch wie ist es möglich, dass Banken weiterhin Kohleindustrien finanzieren? Der Grund dafür ist, dass die Finanzierungsrichtlinien für Kohle viele Schlupflöcher bieten. Wir haben den Banken eine Beispiel-Richtlinie geschrieben, mit der sie beinahe 90% der globalen Kohlekapazität ausschließen können. Diese könnten sie problemlos übernehmen. Sie ist auf der untenstehenden Webseite zu finden.

Was kannst du nun tun? Die wichtigste Sache ist, dass du darüber sprichst. Rede mit deinen Freundinnen darüber, aber auch mit deiner Bankberaterin oder deinem Bankberater. Die tragen das intern weiter und der Bank fällt auf, dass sie die Bedürfnisse der Kundinnen nicht erfüllt und es Unzufriedenheit gibt.

Zusätzlich kannst du auch von deinem jetzigen Konto zu einem Umweltkonto wechseln. Hier garantiert das Umweltzeichen „UZ49“, dass Kohle/Öl/Gas ausgeschlossen werden. Neben Girokonten werden auch Fonds damit ausgezeichnet. Aktuell werden in Österreich NUR zwei UZ49-zertifizierte Konten angeboten: von der Bank Austria und vom Umweltcenter Raiffeisenbank Gunskirchen.

Es darf nicht sein, dass es im Jahr 2020 noch keine rein nachhaltige Bank in Österreich gibt und das 1.5°C-Ziel nicht schon lange die Grundlage aller Finanzprodukte bildet.

Mehr Infos findest Du unter: www.fridaysforfuture.at/exitcoal

Eine sehenswerte Dokumentation über Schweizer Banken und ihre Geschäfte mit Kohle, Öl & Gas, im Schweizer Rundfunk – so ähnlich haben auch wir unsere Analysen betrieben:

www.srf.ch/play/tv/dok/video/schmutzige-geschaefte—der-schweizer-finanzplatz-und-die-klimakrise?urn=urn:srf:video:7398b619-6428-4e80-abb1-982fbc8ff62c

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Mehr als 6000 beim Klimastreik in Wien

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Ein Jahr nach dem bisher größten globalen Klimastreik haben wir dazu aufgerufen, sich am 25. September lauter denn je für unsere gemeinsame Zukunft einzusetzen. Und trotz Corona und Regenwetter sind in Wien mehr als 6.000 Menschen dem Aufruf gefolgt.

Foto: Julian FFF

Am 25. September 2020 wurde in mehr als 3200 Städten weltweit für Klimagerechtigkeit gestreikt. So auch in Österreich, wo zehn Demonstrationen trotz Regen und mit strengen Corona-Maßnahmen stattfanden. Alleine in Wien kamen mehr als 6000 Teilnehmer*innen trotz der vergleichsweise schwierigen Umstände zusammen und forderten lautstark eine mutige Klimapolitik, in Linz waren es über 800. Der Streik in Wien wurde von mehr als 80 Organisationen unterstützt, darunter u. a. Global 2000, Amnesty International, #aufstehn und die Gewerkschaft EisenbahnerInnen der vida. Im Vorfeld der Wien-Wahl wurde in der Landeshauptstadt klar gemacht: Die nächste Stadtregierung ist die letzte, die für Wien das Pariser Abkommen einhalten kann und trägt damit eine immense Verantwortung für das Wohlergehen junger Generationen.

Foto: Julian FFF

„Wer soll unser Recht auf eine lebenswerte Zukunft einfordern, wenn nicht wir? Wir wissen nicht, wann Corona vorbei ist. Aber wir wissen, dass die Klimakrise mit jedem Tag rascher voranschreitet und Menschenrechte gefährdet. Es ist unsere Pflicht als privilegiertes Land, unser Demonstrationsrecht zu nutzen, wenn wir können. Andere Länder können das nicht, weil ihre Häuser brennen, überflutet sind oder Corona-Lockdown ist. Gerade die Stadt Wien muss hier kräftig nachlegen, um ihrer globalen Verantwortung nachzukommen“, so Klara Butz, Aktivistin in Wien.

Foto: Tom Poe

Clara Leitner, Schülerin und Aktivistin in Graz betont: „Die Klimakrise war 2020 weder in Quarantäne, noch im Homeoffice. Die Emissionen steigen weiter und politischer Protest ist notwendiger denn je. Also tun wir alles, um trotz schwieriger Bedingungen corona-konform für Klimagerechtigkeit zu streiken. Ganz nach dem Motto: Mund-Nasen-Klimaschutz nicht vergessen!“

Foto: Julian FFF

Die Teilnehmer*innen hielten sich während der Demos an den verpflichtenden Mindestabstand sowie Mund-Nasenschutz. Auch die Demonstrationen wie in Salzburg, Graz, Innsbruck oder Klagenfurt liefen erfolgreich ab. Die österreichische Klimabewegung setzte mit diesen Streiks ein starkes Zeichen: Auch während der Pandemie ist gemeinsames Demonstrieren möglich und nötig, um den gesellschaftlichen Wandel hin zu einer klimagerechten Zukunft zu schaffen.

Foto: Julian FFF
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Wien-Wahl-Check: Wie stehen die Parteien zur sozial-ökologischen Transformation?

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Breite Unterstützung für den „Klima-Corona-Deal“ bei GRÜNEN, LINKS, SÖZ und NEOS
HC: „Pariser Abkommen ist in dieser Form abzulehnen.“

Wie stehen die für die Wien-Wahl 2020 kandidierenden Parteien zur klimagerechten und sozialen Investition der Corona-Hilfsgelder? Der Wien-Wahl Check von Attac Österreich, Fridays for Future Wien und #aufstehn liefert anhand 11 konkreter Fragen die Ergebnisse. Grundlage des Checks ist der „Klima Corona-Deal“, der aktuell von 183 Organisationen sowie 577 Wissenschaftler*innen unterstützt wird.

Wie der Klima-Corona-Deal ist auch der Wien-Wahl-Check in vier Bereiche gegliedert: Die Zukunft der Menschen sichern; Umbau statt Wiederaufbau – Staatshilfen an Erreichung des 1,5-Grad-Ziels knüpfen; Die Krise demokratisch bewältigen; und Globale Klimagerechtigkeit. Darunter finden sich konkrete Forderungen nach existenzieller Absicherung von Menschen, deren Arbeitsplätze durch Corona verloren gegangen oder gefährdet sind, Umschulung und Schaffung klimafreundlicher Arbeitsplätze nach Streichung von Subventionen für fossile Energieträger oder demokratischer und transparenter Vergabe von Hilfsgeldern.

SPÖ hat keine Meinung zu Einbeziehung der Zivilgesellschaft und verpflichtenden Dekarbonisierungs-Roadmaps für Unternehmen

DIE GRÜNEN, LINKS und SÖZ signalisierten Zustimmung zu allen elf Forderungen. Die NEOS lehnen lediglich eine Forderung, die verpflichtenden Dekarbonisierungs-Roadmaps für Wiener Unternehmen, ab.

SPÖ, BIER, VOLT und PRO23 widersprechen keiner Forderung, geben aber an, zu einigen keine Meinung zu haben. So hat die SPÖ keine Meinung zur Verpflichtung für Unternehmen mit Standort Wien, gemeinsam mit der Belegschaft Dekarbonisierungs-Roadmaps zu erstellen. . Auch zur Einbeziehung der Zivilgesellschaft in Vergabeprozesse in Form von Bürger*innenversammlungen hat die SPÖ keine Meinung.

Das Team HC lehnt den Großteil der Forderungen ab.

ÖVP und FPÖ antworteten nicht auf die Umfrage.

WIFF, das nur in Floridsdorf antritt, will sich nur mit Bezirksfragen beschäftigen und fühlt sich generell nicht kompetent, zu den Fragen Stellung zu nehmen.

Grafik: Martin Auer

Die Fragen an die wahlwerbenden Parteien:

1. Die Zukunft der Menschen sichern

Existenzielle Absicherung für alle Menschen, deren Arbeitsplätze durch die Corona-Krise bedroht oder verloren gegangen sind.

Dafür: SPÖ, GRÜNE, NEOS, HC, LINKS, BIER, SÖZ, VOLT, PRO.

Mittel für Begleitmaßnahmen zur Umqualifizierung, Re-Qualifizierung, Weiterbildungsmaßnahmen sowie Beschäftigungsinitiativen für Arbeitnehmer*innen zur Verfügung stellen.

Dafür: SPÖ, GRÜNE, NEOS, HC, LINKS, BIER, SÖZ, VOLT, PRO.

Schaffung neuer und langfristig sicherer, klimafreundlicher Arbeitsplätze.

Dafür: SPÖ, GRÜNE, NEOS, HC, LINKS, BIER, SÖZ, VOLT, PRO.

2. Umbau statt Wiederaufbau – Staatshilfen an Erreichung des 1,5-Grad-Ziels knüpfen:

Die Hilfs- und Konjunkturpakete der Stadt Wien sollen an Bedingungen zur Erreichung des Pariser Abkommens, der Biodiversitätsziele und der Sustainable Development Goals geknüpft werden.

Dafür: SPÖ, GRÜNE, NEOS, LINKS, BIER, SÖZ, VOLT, PRO.
Dagegen: HC1.

Streichung von Subventionen für fossile Energieträger: Kein Geld für Öl, Kohle, Gas und Unternehmen, die die sozial-ökologische Transformation blockieren.

Dafür: SPÖ, GRÜNE, NEOS, LINKS, BIER, SÖZ, VOLT, PRO.
Dagegen: HC2.

Verpflichtung für Unternehmen mit Standort Wien, gemeinsam mit Belegschaften Dekarbonisierungs-Roadmaps zu erstellen.

Dafür: GRÜNE, LINKS, BIER, SÖZ.
Dagegen: NEOS3, HC4.
Keine Meinung: SPÖ; VOLT, PRO.

3. Die Krise demokratisch bewältigen:

Beteiligung der Zivilgesellschaft und aller Sozialpartner an den Verhandlungen um die Verteilung der städtischen Finanzhilfen.

Dafür: SPÖ, GRÜNE, NEOS, LINKS, BIER, SÖZ, VOLT, PRO.
Dagegen: HC5.

Vergabekriterien transparent gestalten.
Dafür: SPÖ, GRÜNE, NEOS, HC, LINKS, BIER, SÖZ, VOLT, PRO.


Permanente Einbeziehung der Bürger*innen in Entscheidungsprozesse durch Bürger*innenversammlungen und ähnliche partizipative Formate.

Dafür: GRÜNE, NEOS, LINKS, SÖZ, VOLT, PRO.
Dagegen: HC6.
Keine Meinung: SPÖ, BIER.

4 Globale Klimagerechtigkeit:

Auf überregionaler und internationaler Ebene Einsatz für Schuldenschnitte für die ärmsten Staaten und Transferzahlungen statt Kredite.

Dafür: SPÖ, GRÜNE, NEOS, LINKS, BIER, SÖZ.
Dagegen: HC7.
Keine Meinung: VOLT, PRO.

Einsatz für einen fairen Beitrag Österreichs zur internationalen Klimaschutzfinanzierung.

Dafür: SPÖ, GRÜNE, NEOS, LINKS, BIER, SÖZ, VOLT, PRO.
Dagegen: HC8.


1HC: „Pariser Abkommen ist in dieser Form abzulehnen.“

2HC: „Momentan unmöglich.“

3NEOS: „Besser als Verpflichtungen zu Dekarbonisierungs-Roadmaps fänden wir Anreize für Unternehmen innovativ, ressourcenschonend und klimafreundlich zu investieren. Das inkludiert für uns nicht nur eine aufkommensneutrale CO2-Steuer, sondern auch die Förderung des Einsatzes von erneuerbarer Energie oder einer innovativen Start-up Szene. Bei der Stadtverwaltung und städtischen Unternehmen sind wir allerdings für eine Verpflichtung zur Klimaneutralität bis 2030.

4HC: „Erinnert an totalitäre Regierungsformen.“

5HC: „Nicht umsetzbar.“

6HC: „Denkbar, aber nur nach Schweizer Vorbild.“

7HC: „Schuldenschnitte sind keine nachhaltigen Lösungen.“

8HC: „Investitionen in österreichische Forschung und Entwicklung sollte vorrangig sein.“

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Bunte Zukunftsvisionen auf dem Heldenplatz

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Am Vortag des Klimastreiks haben wir gemeinsam mit SOS-Kinderdorf “den Boden bereitet” und auf dem Heldenplatz Zukunftsvisonen und Zukunftssorgen gemalt. Eine Slideshow von der Aktion gibt es auch auf den Seiten von SOS Kinderdorf. Die Fotos in der folgenden Bildergalerie sind von Maria von Usslar.

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